Zusammenfassung. Wir berichten über eine 53-jährige Kioskbetreiberin, die mit einem akuten Harnverhalt auffällig wurde. Als Diagnose konnte eine unteraktive Blase gestellt werden, die entstehen kann, wenn die Blase chronisch überdehnt wird, was in ihrer Situation darauf zurückzuführen war, dass sie lange miktionsfreie Zeiten einhalten musste, da sie den Kiosk nicht unbeaufsichtigt lassen durfte. Therapieversuche mit Myocholin und auch eine sakrale Neuromodulation führten nicht zu einer ausreichenden Besserung; die Blase blieb hyperkapazitativ. Die Therapie besteht weiterhin in einer Urinableitung mittels Zystostoma.
Abstract. We report the history of a 53-year-old kiosk woman who presented with acute urinary retention. The diagnosis of an underactive bladder could be established, which can emerge when the bladder is chronically overstretched, which, in her case, was due to long phases without micturition due to her obligation to care for the kiosk. Despite therapeutic approaches with myocholine and sacral neuromodulation the hypercapacity of the bladder remained. The therapy still consists of a suprapubic cystostomy.