Die internationale Wissenschaftsförderung macht das Bestehen einer forschungsethischen Prüfung zunehmend zur Auflage ihrer Förderung. International renommierte Wissenschaftszeitschriften veröffentlichen empirische Forschungsergebnisse nur unter der Voraussetzung einer forschungsethischen „Unbedenklichkeitsbescheinigung“ (ethical approval). Hochschulen müssen zu forschungsethischen Fragen beraten. Durch Open Access-Strategien wird der Zugang zu Forschungsergebnissen, auch für die Öffentlichkeit, erleichtert, siehe Leitlinien zur Transparenz in der Forschung (MWK, 2013). Forschungsethik ist ein Bestandteil der empirischen Sozialforschung, der vielfältige Reflexionsprozesse und Entscheidungen verlangt. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwiefern ein Forschungshandeln nach ethischen Gesichtspunkten vertretbar ist oder nicht. Allgemeine forschungsethische Grundsätze besagen u. a.: Schaden zu vermeiden, die Freiwilligkeit der Teilnahme zu gewährleisten, ein informiertes Einverständnis einzuholen, Daten vertraulich zu behandeln und zu anonymisieren. Empfehlenswert in diesem Kontext sind die Arbeiten von Hella von Unger, die sich mit qualitativen Interviewstudien, insbesondere in der soziologischen Biographieforschung beschäftigt.