Zusammenfassung. Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit des Präventionsprojekts „Keiner fällt durchs Netz“ zur Unterstützung risikobelasteter Familien in Saarland zu evaluieren. Die Stichprobe von 182 Mutter-Kind-Dyaden setzte sich aus 91 risikobelasteten Dyaden, die am Präventionsprojekt teilnahmen und 91 risikobelasteten Dyaden aus Kontrollfamilien zusammen. Ergebnisse: Der erwartete bessere Entwicklungsstand der Kinder in der Treatmentgruppe nach der Intervention im Vergleich zu den Kindern aus der Kontrollgruppe konnte im Bereich der sozialen Entwicklung bestätigt werden ( d = 0.53). Zudem schätzten die Mütter in der KfdN-Gruppe ihre einjährigen Kinder tendenziell als weniger temperamentsschwierig ein ( d = 0.18). Interventionseffekte im Bereich mütterlicher Feinfühligkeit, Stressbelastung und depressiver Symptomatik waren nicht nachweisbar. Fazit: Die Intervention hat einen positiven Effekt auf die kindliche soziale Entwicklung und die elterliche Wahrnehmung des kindlichen Temperaments. Der ausbleibende Interventionseffekt im Bereich der mütterlichen Feinfühligkeit legt eine stärkere Berücksichtigung dieses Aspektes in der Konzeption des Projekts nahe.
Abstract. The study investigated the effects of the German family-supporting prevention program ”Nobody Slips Through the Net” in the federal state of Saarland. The sample consists of 91 psychosocially stressed mothers and their children (KfdN), and a control group of another 91 mothers and their children. We found an improved level of socio-emotional development in the children from the treatment group after intervention compared with the ones from the control group ( d = 0.53). In addition, mothers in the KfdN group judged their 1–year-old children as temperamentally less ”difficult” by trend ( d = 0.18). No intervention effects were found for maternal sensitivity, maternal stress, and depressive symptoms. The results suggest that the KfdN intervention exerted a positive effect on children’s social–emotional development and on maternal perception of child temperament. The lack of evidence of the program’s effectiveness in improving maternal sensitivity suggests that this aspect should be taken more into account in further interventions.