Ziel Bisher gibt es keine Studien zu den Erfahrungen und zum Belastungserleben bei Pandemien von ambulant tätigem medizinischem Personal. Es sollen die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 auf niedergelassene Neurologen und Psychiater untersucht werden.
Methode Es erfolgte eine E-Mail- und Fax-gestützte Befragung von 2072 niedergelassenen Psychiatern und Neurologen mit Fragen zur subjektiven Belastung, dem Erleben von realer Gefährdung und besonderen Bedingungen der Praxisorganisation.
Ergebnisse Der Rücklauf betrug n = 396 (19 %). Mehr als 60 % der Ärzte fühlen sich stark bis sehr stark eingeschränkt. Mehr als ein Drittel machen sich große und sehr große Sorgen und sehen zudem eine hohe oder sehr hohe Gefahr einer eigenen Infektion. Für ein weiteres Drittel trifft das eher nicht zu. 91 % hatte in der letzten Arbeitswoche März keinen wissentlichen Kontakt zu COVID-19-positiv Getesteten. Ein Drittel fühlt sich persönlich finanziell bedroht und Umsatzverluste der Praxis werden erwartet. 18 % der Befragten macht die Corona-Pandemie große bis sehr große Angst. Schlafstörungen, die nahezu jede Nacht auftreten, sind mit 9 % selten.
Schlussfolgerung Ambulant tätige neuropsychiatrische Fachärzte berichten erhebliche Einschränkungen und Belastungen sowie eine Reihe von negativen Konsequenzen.