Als Ansatzpunkt zur Entwicklung konkreter Optimierungsvorschläge für das HNO-ärztliche Weiterbildungssystem wurde zunächst die Ausbildungssituation an deutschen HNO-Kliniken analysiert, um existierende Schwachstellen der Weiterbildung identifizieren zu können.
HNO-Weiterbildungsassistenten an deutschen HNO-Kliniken wurden eingeladen, an einer Online-Befragung teilzunehmen. Der Fragebogen bestand dabei aus 78 Einzelfragen.
An der Umfrage nahmen 223 Weiterbildungsassistenten der HNO-Heilkunde teil. Defizite der Ausbildung wie ein fehlendes regelmäßiges Feedback zwischen Weiterbildungsberechtigten und Weiterbildungsassistenten/-innen, eine nur mittelmäßig bewertete Vermittlung von Fachkompetenz sowie eine in den Freitextkommentaren genannte „Willkür“ der Weiterbildungsbeauftragten hinsichtlich der Gestaltung des Weiterbildungsverlaufs sowie Zeit- und Personalmangel treten in den Fokus unserer Auswertung. Einige der verbindlich aufgeführten Empfehlungen der Weiterbildungsordnung wie die Festlegung von konkreten Weiterbildungszielen im Rahmen eines regelmäßigen Gesprächs oder der Einsatz eines Log-Buchs werden bislang nur vereinzelt umgesetzt. Forderungen zum Ausbau von externen Fortbildungsmöglichkeiten (Hospitation/Rotation) und einer externen objektiven Überprüfung der klinikinternen Durchführung der Weiterbildung im Sinne einer Qualitätssicherung beispielsweise durch Fachvertreter der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie (DGHNOKHC) werden diskutiert.
Die Umsetzung einer strukturierten und standardisierten Weiterbildung in Deutschland, welche im Sinne einer freiwilligen Eigeninitiative auch durch die DGHNOKHC in ihrer Umsetzung überprüft wird, kann eine Basis für eine effektivere verbindliche Weiterbildung schaffen.
Die Online-Version dieses Beitrags (10.1007/s00106-020-00838-9) enthält eine Tabelle, die Ergebnisse einer Fragenauswahl gegliedert nach Themenkomplexen darstellt. Beitrag und Zusatzmaterial stehen Ihnen auf www.springermedizin.de zur Verfügung. Bitte geben Sie dort den Beitragstitel in die Suche ein, das Zusatzmaterial finden Sie beim Beitrag unter „Ergänzende Inhalte“.
As a starting point for developing concrete suggestions for optimizing specialty training in German ENT departments, the present study analysed the current status of residency training in order to identify weaknesses.
Residents at German ENT departments were invited to participate in an online survey. The questionnaire comprised 78 individual questions.
The questionnaire was answered by 223 ENT residents. Educational deficits such as a lack of regular feedback from supervisors, only moderately rated mediation of specialist competencies, capriciousness of the trainers in charge regarding the organisation of training, and time and personnel shortages were identified. Some of the mandatory recommendations of the specialty training regulations, including determination of concrete training goals during regular meetings or the use of a logbook, have only been implemented in limited cases. Demands for development of more external training opportunities (job shadowing/rotation) and an external objective review of the residency training (e.g., by a representative of the German Society of Otorhinolaryngology, Head and Neck Surgery, DGHNOKHC) in the sense of quality assurance are discussed.