Abstract. Aims: The study examined how substance use treatment professionals managed problems and tensions in their work, and explored if the strategies varied by organisational features related to New Public Management (NPM). Methods: A total of 69 semi-structured interviews (2017–2018) with treatment staff in nine sampled local/regional areas formed the basis for constructing a web survey administered to staff across Sweden in 2019 (n=606). The means showed how often the different strategies were used. Regression analyses examined organisational differences, and central strategies were illustrated by the interview study. Results: Treatment professionals in general reported satisfactory freedom in their work. Staff in more NPM-like organisations were less likely to report autonomy and more inclined to report conflicting demands. When conflicts emerged, the staff used both passive strategies indicating adaptation or resignation, and active strategies including boundary spanning, protest, and liberty-taking. Some challenging strategies such as looking for other jobs or reporting one thing but doing another were more common in more NPM-like organisations. The opposite was found for customer orientation. Conclusions: While NPM features on customer orientation and steering methods appeared to create fewer problems, more NPM-like organisations appeared to be less favourable overall and should be applied with caution.
Zusammenfassung. Ziele: Es wurde untersucht, wie Fachleute, die in der Suchthilfe tätig sind, mit Problemen und Spannungen in ihrer Arbeit umgehen und, ob sich ihre Strategien hinsichtlich organisatorischer Merkmale im Rahmen des New Public Management (NPM) unterscheiden. Methode: Insgesamt bildeten 69 halbstrukturierte Interviews (2017–2018) mit dem Behandlungspersonal in neun ausgewählten lokalen/regionalen Gebieten die Grundlage für die Erstellung einer webbasierten Umfrage, die 2019 in ganz Schweden mit in der Suchthilfe tätigen Fachleuten durchgeführt wurde (n=606). Die Mittelwerte zeigen, wie oft die verschiedenen Strategien eingesetzt wurden. Mit Hilfe von Regressionsanalysen wurden organisatorische Unterschiede untersucht, zentrale Strategien wurden durch die Interviewstudie veranschaulicht. Ergebnisse: Die Befragten berichteten, dass die Freiheit, die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit haben, im allgemeinen zufriedenstellend ist. Mitarbeiter in Einrichtungen, die eher nach den Regeln des NPM organisiert waren, berichteten, weniger autonom handeln zu können und sahen sich eher mit widersprüchlichen Anforderungen konfrontiert. Beim Auftreten von Konflikten, wandte dasPersonal sowohl passive Strategien, in Richtung Anpassung oder Resignation, als auch aktive Strategien an, die auch Grenzüberschreitungen, Protest und Freiheitsentzug umfassten. Herausfordernde Strategien wie die Suche nach einem anderen Job oder anders handeln als man vorgibt handeln zu wollen, waren in den NPM-nahen Organisationen häufiger vertreten. Das Gegenteil war in Einrichtungen mit einer eher kundenorientierten Haltung der Fall. Schlussfolgerungen: Während die NPM-Merkmale hinsichtlich Kundenorientierung und Steuerungsmethoden weniger Probleme zu schaffen scheinen, scheint eine eher NPM-ähnliche Organisation insgesamt weniger günstig zu sein und sollte mit Vorsicht eingesetzt werden.