Bei 30 Hypertonikern wurde nach vorgeschalteter Plazebo-Run-in-Phase in einem doppelblinden, randomisierten Parallelgruppendesign mittels Echo-kardiographie und Radionuklidventrikulographie die Wirkung von 2,5-5 mg Cilazapril und von 25-50 mg Hydrochlorothiazid auf die diastolische Herzfunktion untersucht. Messungen wurden vor, 3 h nach der ersten Dosis sowie nach einer 1 Owöchigen Therapie durchgeführt. Durch beide Substan-zen wurde der erhöhte Blutdruck gesenkt und die normale systolische Herzfunktion nicht beeinträchtigt. Bei den Patienten, die Cilazapril erhielten, konnte bereits nach der ersten Dosis eine Verbesserung der Indizes der kardialen Funktion beobachtet werden. Die normalisierte maximale Füllungs-rate stieg akut signifikant von 2,4 ± 0,7 auf 2,7 ± 0,7 Counts an, während sich die Zeit bis zum Erreichen der maximalen Fiillungsrate von 169,4 ± 31,0 auf 151,6 ± 40,1 ms verkürzte. Diese verbesserte Situation blieb während der chronischen Therapie bestehen oder erfuhr sogar noch eine Steige-rung. Im Gegensatz dazu verschlechterte sich durch Hydrochlorothiazid akut ein Index der diastolischen Herzfunktion, die normalisierte maximale Fiillungsrate. Andere Indizes wurden nicht verändert. Durch eine Langzeit-behandlung mit Cilazapril wurde eine Reduktion der linksventrikulären Hypertrophie erreicht. Hydrochlorothiazid bewirkte einen solchen Effekt nicht. Zusammenfassend ist festzustellen, dass bei hypertensiven Patienten Cilazapril in seinem Einfluss auf die diastolische Herzfunktion dem Hydrochlorothiazid überlegen ist. Der vorteilhafte Effekt beruht teilweise auf einer Reduktion der linksventrikulären Hypertrophie.