Residual stresses play an important role in coating systems as they determine their properties as well as their life-time behavior. In many industrial applications multi-layer systems are used. This work examines the applicability of the incremental hole drilling method to determine residual stress states in multi-layer coating systems, i.e. in the top-layer, in the interlayer and in the substrate. For this purpose systematic finite element (FE) simulations are carried out. Initially, the interfaces were assumed to be planar and subsequently rough interfaces were considered. The results indicate that thin interlayers with layer thicknesses smaller than 30 μm can be neglected in the evaluation of the measured strain relaxations, since they lead only to a minor stress deviation. In case of larger interlayer thicknesses a case-specific calibration, taking into account the exact build-up of the multilayer system, results in reliable determinations of the residual stress states, in the top-layer, the interlayer and the substrate. Finally the simulation results are applied to a model thick film system consisting of a thermally sprayed Al 2O 3-coating on a fine-grained construction steel (S690QL). Its residual stress state is determined experimentally by the incremental hole-drilling method.
Eigenspannungen spielen in Schichtverbunden für deren Eigenschaften und deren Lebensdauerverhalten eine entscheidende Rolle. In vielen Anwendungen werden mehrschichtige Verbunde eingesetzt. Diese Arbeit untersucht die Anwendbarkeit der inkrementellen Bohrlochmethode zur Bestimmung von Eigenspannungstiefenverläufen auf Mehrschichtverbunde, d. h. sowohl in der Deckschicht als auch in der Zwischenschicht und im darunterliegenden Substrat. Hierfür werden systematische Finite-Elemente (FE)-Simulationen durchgeführt. Es wird zunächst von einer ebenen Grenzschicht ausgegangen. Im Anschluss werden ebenfalls raue Grenzschichten betrachtet. Es kann gezeigt werden, dass dünne Zwischenschichten mit Schichtdicken kleiner als 30 μm bei der Auswertung der Dehnungsauslösung vernachlässigt werden können und nur geringfügige Abweichungen bei den berechneten Eigenspannungsverteilungen resultieren. Bei größeren Zwischenschichtdicken führt eine fallspezifische Kalibrierung unter Berücksichtigung des genauen Schichtaufbaus zu zuverlässigen Eigenspannungstiefenverläufen in der Deckschicht, in der Zwischenschicht und im darunterliegenden Substrat. Schlussendlich werden die Simulationsergebnisse experimentell auf ein Modellschichtsystem, bestehend aus einer thermisch gespritzten Al 2O 3-Schicht auf einem Feinkornbaustahl (S690QL), angewendet.