Im Rahmen dieses Beitrages wird gezeigt, dass es durch die Drehung eines ringförmigen Werkstücks um 60° (bei Verwendung eines Drei-Backen-Spannfutters) zwischen Innen- und Außendrehbearbeitung möglich ist, mit einfachsten Spannmitteln das Werkstück mit einer nahezu konstanten Wandstärke zu fertigen. Allerdings muss man hierzu die jeweils nach beiden Bearbeitungsschritten resultierenden Rundheiten kennen. Zur Berechnung der Verformung von ringförmigen Werkstücken im eingespannten Zustand sind bereits einige analytische Gleichungen bekannt. Jedoch betrachten diese nur den zweidimensionalen Fall mit einer punktförmigen Spannkrafteinleitung. Auf Basis einer dieser analytischen Gleichungen wird experimentell eine Grundlage zur Berechnung der Rundheit von ringförmigen Werkstücken nach der Drehbearbeitung geschaffen. Bei den Untersuchungen werden die Parameter Spannkraft, bearbeitete Fläche, Werkstückgeometrie und -werkstoff variiert, um deren Einfluss auf die resultierende Rundheit zu charakterisieren.
In this paper, it will be shown that by turning a ring shaped part with an angular shift of 60° (when using a three-jaw-chuck) between inner and outer turning, it is possible to produce a part with an almost constant wall thickness through the use of simple clamping systems. However, it is necessary to know the out-of-roundness resulting from both turning processes. Multiple analytical formulas to calculate the form deviations of ring shaped parts in the clamped state are given. These formulas, though, only deal with the two dimensional case and assume a punctual clamping force transmission. Based on one of these formulas, a potential for calculating the out-of-roundness of ring shaped parts after turning is established. By variation of the clamping force, the machined surface, the workpiece geometry and material as well as their influence on the out-of-roundness were analyzed.