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      Zahlen lügen nicht …

      editorial
      WASSERWIRTSCHAFT
      Springer Fachmedien Wiesbaden

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          Abstract

          … sie sind nur nie die ganze Wahrheit. Diese Erkenntnis wurde u. a. von Stefan Fleischer, ehem. Prokurist einer Großbank, formuliert und trifft auf viele Lebens- und Wissensbereiche zu. Wir befinden uns zurzeit in der Corona-Krise. Nach der ersten Welle sind gerade neue Infektionsfälle in Gütersloh aufgetreten, die den Beginn einer zweiten Welle befürchten lassen. Wir, die Öffentlichkeit, werden täglich über die Medien mit Zahlen formlich überschüttet. Damit diese Zahlen verständlich sind, werden sie kommentiert. So meldet zum Beispiel tagesschau.de: "Die Zahl der Infektionen mit dem Corona-Virus steigt auch in Deutschland." Stellt so eine Aussage die Tatsachen richtig dar? Ehrlicherweise müsste man hinzufügen, dass die Summe der Infektionen grundsätzlich nicht abnehmen kann. Was nützt dann diese Aussage der steigenden Zahlen? Zahlen müssen interpretiert werden, damit sie für den Nichtfachmann verständlich sind. Damit wird auch die Wahrheit interpretierbar. Dieses grundsätzliche Problem besteht in vielen Lebens- und Wissensbereichen. Häufig stecken hinter den Zahlen Beobachtungen, Messungen und Modelle. Beobachtungen sind immer subjektiv, Messungen sind immer singulär und Modelle basieren immer auf vereinfachten Annahmen. Dies ist zu berücksichtigen, wenn hieraus Wahrheiten entwickelt werden. Andererseits benötigen wir diese konstruierten Wahrheiten, um auf die Inhalte reagieren zu können. Es hat sich bewährt, die Entwicklung dieser Wahrheiten breit anzulegen und Experten verschiedener Kompetenzen einzubinden. Die Sichtweise aus nur einem Fachgebiet kann schnell zu Fehlinterpretationen und so zu Fehlreaktionen führen. Diese Erkenntnis ist in der Wasserwirtschaft längst verbreitet. Scheinbar technische Fragen werden nicht nur von Ingenieuren gelöst, sondern im Team mit vielen anderen Disziplinen, von Mathematikern über Umweltexperten bis hin zu Politikern. Im Konkreten zeigt sich dies auch bei der Gewährleistung der Sicherheit unserer Talsperren. Diese kann durch die verantwortlichen Ingenieure nur erreicht werden, indem sie mit weiteren Fachdisziplinen Beobachtungsmethoden entwickeln, Messsysteme entwerfen und Modelle erstellen. Der Talsperrentag in Mittweida führt alle zwei Jahre die Fachleute der Talsperrenüberwachung zusammen. Aufgrund der Corona-Krise konnte er allerdings, wie viele Veranstaltungen, im Frühjahr 2020 nicht stattfinden. Es freut uns daher sehr, dass die WasserWirtschaft die Beiträge in diesem Heft veröffentlicht. IT-Fachleute berichten zur Datenanalyse, Messtechniker über Sensoren, Ingenieure über neue Methoden. Sie gemeinsam haben das Ziel, die Sicherheit von Talsperren zu bewahren und zu verbessern. Der ausgefallene Talsperrentag ist nun für den 28. und 29. April 2021 neu terminiert. Hier stehen dann die Beiträge, zum Teil in aktualisierter Fassung, zur Diskussion. Es besteht die begründete Hoffnung, dass die Corona-Krise bis dahin soweit beherrschbar ist, dass derartige Fachveranstaltungen wieder stattfinden können und dass der interdisziplinäre Dialog fortgesetzt werden kann. Auch wenn die Zahl der Infektionen natürlicher Weise immer weiter steigen wird. Bleiben Sie gesund!

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          Author and article information

          Journal
          Wasserwirtsch
          WASSERWIRTSCHAFT
          Springer Fachmedien Wiesbaden (Wiesbaden )
          0043-0978
          2192-8762
          8 September 2020
          2020
          : 110
          : 9
          : 3
          Article
          432
          10.1007/s35147-020-0432-9
          7479296
          7c2ac37b-11a9-46be-a352-14d0eaca37d1
          © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

          This article is made available via the PMC Open Access Subset for unrestricted research re-use and secondary analysis in any form or by any means with acknowledgement of the original source. These permissions are granted for the duration of the World Health Organization (WHO) declaration of COVID-19 as a global pandemic.

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          Editorial
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          © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

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