Sozial exhibitionistisches Verhalten in virtuellen Umgebungen ist trotz seiner aktuell hohen gesellschaftlichen Relevanz bislang nur spärlich untersucht worden. So liegen zwar theoretische Arbeiten vor, die das Konstrukt konzeptuell einzugrenzen versuchen, ein empirischer Nachweis steht jedoch noch aus. Dies liegt nicht zuletzt auch am Fehlen eines adäquaten Diagnostikums. Um sozial exhibitionistisches Verhalten messbar zu machen, wurde ein 15-Item-Fragebogen entwickelt, dessen Ein-Faktoren-Struktur erwartungsgemäß bestätigt werden konnte; es wurde zusätzlich eine 8-Item Kurzversion entwickelt. Die Validierung erfolgte zunächst im Bereich der diskriminanten Validität durch Verortung des Konstrukts innerhalb verschiedener Persönlichkeitsmaße (Studie 1). Daraufhin wurde anhand einer ausführlichen Validierungsstudie die konvergente und diskriminante Validität überprüft und bestätigt (Studie 2) und die konstruierte Skala mittels Prototypenvergleich im Rahmen eines quasiexperimentellen Designs an einem Außenkriterium validiert (Studie 3). Somit liegt mit der Skala zum sozialen Exhibitionismus im Internet nun erstmals ein reliables und valides Instrument zur psychometrischen Messung exhibitionierten Verhaltens in virtuellen Umgebungen vor.
Socially exhibitionistic behavior in virtual environments has been a scarcely researched issue, despite its increasing relevance in modern societies. Although many theoretical approaches have been suggested, there is a lack of empirical work on this construct. One possible reason for this deficit is the absence of an appropriate instrument for the measurement. In order to measure socially exhibitionistic behavior, a 15-item-scale and a corresponding shortened 8-item version was developed. An explorative factor analysis yielded the expected one-factor solution. Discriminant validity was investigated by analyzing the correlation structure between the new scale and several other measures of personality (Study 1). This was followed by an extensive validation study to investigate both discriminant and convergent validity (Study 2) and a quasi-experimental study comprising extreme prototypes of socially exhibitionistic behavior (Study 3). The findings strongly suggest that the new scale is an appropriate instrument for the measurement of socially exhibitionistic behavior in virtual environments.