Zusammenfassung. Kinder mit Migrationshintergrund fallen in vielen Vergleichsstudien durch schwächere schulische Leistungen auf. Die vorliegende Studie analysiert auf Basis der Normstichprobe der deutschsprachigen WISC-V ( N = 1085) verschiedene Einflussmerkmale auf die kognitiven Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6;0 bis 16;11 Jahren und vergleicht dabei Kinder mit und ohne Migrationshintergrund. Es zeigt sich, dass nicht der Migrationshintergrund, sondern für Grundschulkinder der elterliche Bildungshintergrund und für Kinder ab Klassenstufe 5 die Schulform das eigentliche differentielle Entwicklungsmilieu darstellen, welches Leistungsunterschiede zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund erklärt. Allerdings zeigt sich gleichzeitig auch eine Ungleichverteilung von Kindern auf die entsprechenden Schulformen unter Berücksichtigung des Migrationshintergrunds. Für eine bessere Bildungsbeteiligung sollte die Förderung in der Bildungssprache Deutsch weiter ausgebaut werden.