Die okuläre Toxoplasmose, eine Infektion der Aderhaut und Netzhaut mit Toxoplasma gondii, ist in vielen Ländern der häufigste ätiologische Ursprung der Uveitis posterior. Die Diagnosestellung basiert maßgeblich auf den charakteristischen klinischen Merkmalen der Erkrankung, doch insbesondere bei immungeschwächten Patienten können auch atypische Manifestationsformen die Diagnose erschweren und zu Fehldiagnosen und falscher Behandlung führen. Molekularbiologische Methoden, die okuläre Toxoplasmose zu diagnostizieren, sind seit vielen Jahren verfügbar und zählen heute in vielen Ländern zum laboranalytischen Standard. Die Untersuchung von Kammerwasser oder Glaskörper auf parasitäre DNA mittels Polymerase-Kettenreaktion oder spezifischen Antikörpern kann eine schnelle Diagnosesicherung ermöglichen. Pyrimethamin und Sulfadiazin oral plus systemische Kortikosteroide sind eine wirksame Therapie für die okuläre Toxoplasmose. Aktuelle Daten sprechen für andere Behandlungsstrategien, einschließlich intravitrealer Antibiotika. Das Ziel der vorliegenden Übersichtsarbeit ist es, die neuen diagnostischen Instrumente und Behandlungsoptionen für die okuläre Toxoplasmose vorzustellen. Übersetzung aus Ophthalmic Res 2017;57:1-12 (DOI: 10.1159/000449169)