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      Stillen trotz SARS-CoV-2-Infektion?

      news
      gynäkologie + geburtshilfe
      Springer Medizin

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          Abstract

          In einer italienischen Studie mit Müttern mit pränataler SARS-CoV-2-Infektion fanden sich Hinweise für sowohl einen passiven Schutz als auch für eine aktive Immunisierung gestillter Kinder durch die Muttermilch. In einer prospektiven Studie wurden 21 Mütter, die zum Geburtszeitpunkt SARS-CoV-2-positiv getestet worden waren, und ihre 22 Kinder näher untersucht. Die infizierten Mütter hatte man gleich nach der Geburt von ihren Kindern getrennt. Bei der Entlassung aus der Klinik wurden sie wieder zusammengeführt, mit der Empfehlung, zu Hause mit dem Stillen zu beginnen. Dabei wurden die Mütter darauf hingewiesen, beim Umgang mit dem Kind Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten (Maske tragen, regelmäßiges Händewaschen). Blutproben von Mutter und Kind sowie Speichelproben des Säuglings wurden 48 Stunden nach der Geburt als auch zwei Monate später entnommen. Zusätzlich gewann man bei den Frauen, die abpumpen konnten, Proben von der Brustmilch. In den ersten 48 Stunden waren die Blutproben aller Kinder außer einem negativ für SARS-CoV-2-spezifische IgG-, IgA- oder IgM-Antikörper. Nach zwei Monaten hatten 19 Kinder noch keine spezifischen Antikörper im Blut. Ein Kind hatte sich postpartal infiziert. Der Gesamt-IgA-Titer im kindlichen Speichel war bei allen Kindern mit der Zeit gestiegen, was dem allmählichen Aufbau der mukosalen Immunabwehr entspricht. SARS-CoV-2-spezifische IgA- und auch IgG-Antikörper waren bei den gestillten Kindern jedoch in deutlich höherer Konzentration vorhanden als bei den nicht gestillten. In entsprechenden Tests fanden sich keine Hinweise auf eine Virusübertragung über die Muttermilch. Die Forscher würden auch im Falle einer Coronainfektion das Stillen empfehlen, weil Muttermilch nicht nur Nährstoffe, sondern auch für das Spike-Protein spezifische IgA-Antikörper enthalte. Dass auch im Speichel von gestillten Kindern, und nur bei diesen, SARS-CoV-2-spezifisches IgA gefunden wurde, ist ein Hinweis dafür, dass die mukosale Immunabwehr der Säuglinge durch die Muttermilch stimuliert wurde. Fazit: Mütter, die sich kurz vor der Geburt mit SARS-CoV-2 infiziert haben, schaden dem Neugeborenen nicht, wenn sie es nach einer gewissen Wartezeit stillen. Vielmehr geben sie ihm einen passiven Schutz durch in der Milch enthaltene Antikörper mit und sorgen zusätzlich für eine aktive Immunisierung durch die Weitergabe spezifischer Immunkomplexe. Conti MC et al. Immune Response of Neonates Born to Mothers Infected With SARS-CoV-2. JAMA Network Open. 2021;4:e2132563

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          Author and article information

          Contributors
          redaktion-facharztmagazine@springer.com
          Journal
          gynäkologie + geburtshilfe
          gynäkologie + geburtshilfe
          Springer Medizin (Heidelberg )
          1439-3557
          2196-6435
          21 February 2022
          2022
          : 27
          : 1
          : 14
          Affiliations
          Springer Medizin, München, Germany
          Article
          4316
          10.1007/s15013-022-4316-1
          8858651
          057c5518-7453-4359-a2eb-a3a381a69f29
          © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2022

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          History
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          Literatur Kompakt
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          © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2022

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