Die Vermittlung von Wissenschaftskompetenzen ist ein unverzichtbares Charakteristikum eines akademischen Medizinstudiums. Im Rahmen des Modellstudiengangs Mannheimer Reformiertes Curriculum für Medizin (MaReCuM) wurde die Lehrveranstaltung Wissenschaftliches Arbeiten im Fach Schmerzmedizin in das 5. Studienjahr implementiert. Die Ziele der Arbeit umfassen die Beschreibung dieser kompetenzorientierten Lehrveranstaltung sowie eine Evaluation der Lerneffekte der Lehrveranstaltung.
114 Studierende haben sich an einer Fragebogenerhebung beteiligt. Die historische Kontrollgruppe absolvierte das 5. Studienjahr vor Einführung der Lehrveranstaltung. Die Interventionsgruppe nahm verpflichtend an der Lehrveranstaltung sowie an der realen Versorgungsforschungsstudie Case-Management-Programm Kreuzschmerzteil. In beiden Gruppen erfolgte eine Fragebogenerhebung zu schmerzmedizinischem Vorwissen und Interesse sowie zur Akzeptanz der Lehrveranstaltung und dem subjektiv wahrgenommenen Lernerfolg.
Die innovative und kompetenzorientierte Lehrveranstaltung konnte erfolgreich in das Curriculum des Modellstudiengangs implementiert und mit den Partnern in der Allgemeinmedizin und dem Mannheim Institute of Public Health wie geplant durchgeführt werden. Die Lehrveranstaltung wurde von den teilnehmenden Studierenden akzeptiert. In der begleitenden Evaluation hatte die Teilnahme an der Lehrintervention an und für sich keinen messbaren Einfluss auf den subjektiven Lernerfolg.
Unseres Wissens nach wurde dieser didaktische Ansatz in der curricularen Lehre bislang noch nicht verfolgt. Die vorgestellte Lehrveranstaltung eröffnet eine weitere Option zur Vermittlung von Wissenschaftskompetenzen im Rahmen des Medizinstudiums. Ein Effekt der Lehrveranstaltung auf den subjektiven Lernerfolg war in der untersuchten Form und am Ende des Moduls nicht messbar. Gründe dafür könnten in den vielfältigen und umfangreichen Vorerfahrungen der Studierenden des Modellstudiengangs MaReCuM sowie in Limitationen bei der Teilnahme an der realen Versorgungsforschungsstudie liegen. Durch die Verknüpfung der Lehrintervention mit anderen Lehrveranstaltungen zu einem longitudinalen Wissenschaftsmodul kann eine zusätzliche Lerngelegenheit im Bereich der Arztrolle des Gelehrten geschaffen werden. Die Implementierung der Lehrveranstaltung bietet darüber hinaus die Gelegenheit für vergleichende Untersuchungen zum Erwerb von Wissenschaftskompetenzen der Studierenden im Fach Humanmedizin.
The training of scientific skills and competencies is an essential part of academic medical studies. As part of the MaReCuM model study program at Heidelberg University’s Mannheim Medical School, a fifth-year rotation on scientific skills in the field of pain medicine was implemented. This paper describes this competence-oriented rotation as well as the investigation of the educational effect.
A total of 114 fifth-year medical students participated in the survey (response rate: 83%). The control group completed the fifth year prior to the implementation of the rotation. The experimental group was required to participate in the rotation and the real healthcare research study “Case management program: low back pain”. A survey of both groups was conducted on the first day of the rotation and at the end of the module.
The innovative and competency-based learning unit was successfully implemented as part of the MaReCuM model study program and carried out with partners in general practice as well as the Mannheim Institute of Public Health. The participating students accepted the rotation well. There was no measurable effect on the subjective learning success of the rotation in the evaluation.
To the authorsʼ knowledge, this educational approach has never been tested before in a German study program. The presented rotation offers an additional option for the training of scientific competencies as part of medical studies. The missing of a measurable effect could be due to the extensive experience of the medical students as well as the limitations on participation in a real healthcare study. An additional learning opportunity could be created by connecting the preexisting lectures to a longitudinal module on scholarly competencies. The implementation of the program also offers a unique opportunity for educational research on the acquisition of scientific competencies in medical students.