Ziel: Beurteilung eines Verfahrens zur autologen Transplantation von Fragmenten innerer Grenzmembran (MLI; Membrana limitans interna) in der Behandlung großer, chronischer und/oder therapierefraktärer Makulaforamina (MF). Aufbau: Es handelte sich um eine prospektive, interventionelle Fallserie von 6 Monaten Dauer. Methoden: Bei 10 Augen von 10 Patienten mit MF wurden eine Pars-plana-Vitrektomie (PPV) und ein MLI-Peeling vorgenommen, gefolgt von der Transplantation eines autologen MLI-Fragments auf das MF. Bei 6 Patienten lag ein primäres MF mit einem Innendurchmesser von mehr als 500 µm und einer Dauer von mehr als 18 Monaten vor, darunter ein Patient mit nichtproliferativer diabetischer Retinopathie und Vorbehandlung durch panretinale Photokoagulation. Bei 4 Augen mit MF war bereits zuvor eine PPV durchgeführt worden (in einem Fall wegen Netzhautablösung, in den anderen Fällen mit dem Ziel, das große MF zu verschließen). Eins der letzteren Augen zeigte auch juxtapapilläre choroidale Neovaskularisation infolge der altersbedingten Makuladegeneration. Der primäre und sekundäre Endpunkt waren der Verschluss des MF bzw. die Verbesserung der besten korrigierten Sehschärfe (Visus c. c.). Ergebnisse: In allen Fällen wurde der vollständige Verschluss des MF erreicht. Eine statistisch signifikante Verbesserung des durchschnittlichen Visus c. c war bei der Nachuntersuchung nach 6 Monaten festzustellen (p = 0,018; gepaarter t-Test). Der Visus c. c. war in 8 Augen (80%) verbessert; in 6 davon um ≥15 Buchstaben. Bei einem Patienten blieb der Visus c. c. nach der Operation unverändert, aber das Gesichtsfeld verbesserte sich laut Patientenauskunft. Bei einem Patienten kam es zu einer leichten Verschlechterung (0,16 logMAR). In 2 Fällen trat Atrophie des retinalen Pigmentepithels ein, trotz Verschluss des MF und Verbesserung des Visus c. c. Schlussfolgerung: Die Transplantation eines autologen MLI-Fragments scheint eine wirksame Behandlungsoption bei großen, chronischen, therapierefraktären Makulaforamina darzustellen. Übersetzung aus Ophthalmic Res 2016;55:45-52 (DOI:10.1159/000440767)