Wir behandelten an unserer Klinik von Januar 1994 bis Juni 1995 15 Patienten mit iatrogener Gallengangsverletzung und einen Patienten mit Anastomosenstenose. Bei 14 Patienten wurde die Erstoperation extern durchgeführt. Es handelte sich um 3 intra- oder frühpostoperativ aufgetretene Komplikationen (2mal Läsion des Ductus hepaticus communis, 1mal Zystikusstumpfínsuffizienz), 11 Spätstenosen (4mal Bismuth Typ I, 5mal Typ II, je einmal Typ III und V), 1 Anastomosenstenose infolge einer Operation nach Kausch-Whipple und einen Patienten mit 8<sup>1</sup>/<sub>2</sub> Jahre liegender Endlosdrainage. Die Behandlung der Frühkomplikationen erfolgte 2mal operativ und einmal konservativ; die 11 Spätstenosen wurden alle mit biliodigestiver Anastomose versorgt. Die Anastomosenstenose nach Kausch-Whipple-Operation wurde reseziert und die Endlosdrainage entfernt. Die Klinikmortalität betrug 0%. Aufgrund der kurzen Nachbeobachtungszeit können keine Langzeitergebnisse angegeben werden. Defektläsionen und späte Strikturen erfordern in der Regel eine Hepatikojejunostomie in Roux-Y-Technik. Die intraoperativ realisierte Gallengangsdurchtrennung ohne Substanzdefekt ist die hauptsächliche Indikation für eine pri-märe End-zu-End-Anastomose. Eine innere Anastomosenschienung ist nur bei hohen Strikturen für 1-2 Monate indiziert. Die Operationsletalität liegt im Schrifttum bei 0-4%, die Morbidität zwischen 30 und 40%. Rezidivstenosen treten in 10-20% der Fälle auf. Endoskopische Dilatationen, eventuell mit Stenteinlage, sind als definitive Behandlung nur in Ausnahmefällen indiziert.