Perioperative Ängste und die Angst vor dem Tod Translated title: Perioperative anxiety and fear of death

Abstract

In der Anästhesiologie wird man häufig mit Patienten konfrontiert, die unter perioperativen Ängsten und speziell der Angst vor dem Tod leiden, dies gilt jedoch nicht nur für die Anästhesiologie, sondern auch für die Psychiatrie und die Psychotherapie. Bislang ist die Literaturlage hierzu begrenzt, und daher werden diesem Übersichtsartikel die wichtigsten Arten von perioperativer Angst, diagnostische Aspekte sowie Risikofaktoren thematisiert. Anxiolytisch werden klassischerweise Benzodiazepine eingesetzt, in den letzten Jahren ist jedoch die präoperative Angst reduzierende Wirkung von z. B. supportiven Gesprächen, Akupunktur, Aromatherapie und Entspannungsverfahren stärker in den Fokus geraten, da Benzodiazepine unter anderen ein postoperatives Delir mit Zunahme von Morbidität und Mortalität fördern. Perioperative Ängste vor dem Tod sollten jedoch klinisch und wissenschaftlich verstärkt in den Blick genommen werden, um nicht nur die Patienten präoperativ besser versorgen, sondern auch um nachteilige Folgen im Verlauf von Operationen und danach reduzieren zu können.

Translated abstract

An important field of anesthesiology but also of psychiatry and psychotherapy, is perioperative anxiety and especially the fear of death. In this review article the most important types of anxiety in the individual phases before, during and after surgery are presented and diagnostic aspects as well as risk factors are discussed. Benzodiazepines can classically be used therapeutically here, but in recent years the preoperative anxiety-reducing effects of e.g., supporting talks, acupuncture, aroma therapy, and relaxation methods have come more into focus, because benzodiazepines promote postoperative delirium, which significantly increases morbidity and mortality. Perioperative fear of death should, however, be given greater clinical and scientific attention in order not only to have a better understanding and preoperative care of patients, but also to reduce adverse consequences during surgery and afterwards.