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Abstract
Fragestellung: Kann Hydroxychloroquin bei hospitalisierten Patienten mit COVID-19-Erkrankung
Komplikationen verhindern?
Hintergrund: Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration)
hatte im März 2020 den Einsatz von Hydroxychloroquin zur Behandlung von Patienten
mit einer Pneumonie im Rahmen einer COVID-19-Erkrankung vorläufig zugelassen. Die
meisten der bisher publizierten Studien konnten allerdings keine Wirkung von Chloroquin
oder Hydroxychloroquin bei Patienten mit COVID-19-Erkrankung nachweisen.
Patienten und Methodik: Die Autoren aus New York untersuchten den Zusammenhang zwischen
der Gabe von Hydroxychloroquin und einer Intubation oder der Mortalität an der Columbia
University in New York. Es wurden Daten von konsekutiven Patienten, die mit COVID-19
hospitalisiert wurden und noch nicht intubiert waren, erhoben. Der primäre Endpunkt
war eine Kombination aus Intubation oder Tod.
Ergebnisse: Von den 1.376 Patienten, die in die Studie eingeschlossen wurden, erhielten
während einer medianen Nachbeobachtung von 22,5 Tagen 811 (58,9 %) Hydroxychloroquin
(600 mg zweimal am Tag 1, dann 400 mg täglich, über einen Median von fünf Tagen).
45,8 % der Patienten wurden innerhalb von 24 Stunden nach Einlieferung in die Notaufnahme
behandelt und 85,9 % innerhalb von 48 Stunden. Die mit Hydroxychloroquin behandelten
Patienten waren bei Studienbeginn schwerer erkrankt als diejenigen, die kein Hydroxychloroquin
erhielten. Bei 346 Patienten (25,1 %) wurde der primäre Studienendpunkt erreicht.
180 Patienten wurden intubiert, von denen 66 später starben. 166 starben, ohne zuvor
intubiert worden zu sein. Es zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen
dem Einsatz von Hydroxychloroquin und Intubation oder Tod.
Schlussfolgerung: In einer Beobachtungsstudie an Patienten mit COVID-19 war die Gabe
von Hydroxychloroquin weder mit einem verminderten noch erhöhten Risiko einer Intubation
oder Tod assoziiert.
Geleris J, Sun Y, Platt J, Zucker J et al. Observational study of hydroxychloroquine
in hospitalized patients with Covid-19. N Engl J Med 2020;382:2411-8
Kommentar von Hans-Christoph Diener, Essen
Kein therapeutischer Nutzen von Hydroxychloroquin bei COVID-19
Diese Beobachtungsstudie aus New York zeigt keinen Nutzen einer Behandlung mit Hydroxychloroquin
bei hospitalisierten Patienten mit COVID-19-Infektion. Damit ordnet sich diese Studie
in eine Reihe anderer Studien ein, die ebenfalls keinen therapeutischen Nutzen von
Chloroquin oder Hydroxychloroquin bei COVID-19 fanden [1, 2, 3, 4]. Die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) hat in der Zwischenzeit ihre Studien zum Einsatz von Hydroxychloroquin zur Therapie
der COVID-19-Erkrankung eingestellt. Allerdings stehend derzeit noch die Ergebnisse
des britischen RECOVERY-Programms aus.
Eindrucksvoll ist unter anderem, dass beim Vorliegen von acht Publikationen zur Therapie
mit Hydroxychloroquin gleichzeitig 190! Übersichtsarbeiten zu diesem Thema erschienen
sind.
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