Wie entstehen und welche Wirkung entfalten Vergleichs- und Bewertungspraktiken, die Serien bilden, indem sie bestimmte Vergleichsereignisse regelmäßig wiederholen? Der Beitrag entwickelt diese Frage theoretisch und untersucht sie empirisch anhand der Geschichte von Kunst- und Hochschulrankings. Die konzeptionelle Analyse lenkt den Blick auf das „Wie“ des Vergleichens (performative Dimension) und betont, dass wiederholt und regelmäßig durchgeführte Vergleiche (serielle Vergleiche) neue Möglichkeiten erschließen, zeitliche Unterschiede festzustellen (temporales Vergleichen) sowie diese interpretativ miteinander zu verknüpfen (temporalisierendes Vergleichen). Die historische Analyse zeigt, wie sich diese Dimensionen der Zeitlichkeit von Vergleichen in der Entstehung der heutigen Kunst- und Hochschulrankings gegenseitig ermöglicht und stabilisiert haben. Dabei wird einerseits deutlich, dass ein Fokus auf Wiederholungs- und Regelmäßigkeitsmuster den Blick auf heute prominente Vergleichs- und Bewertungspraktiken grundlegend neu ausrichten kann. Zugleich zeigen sich bedeutende gesellschaftstheoretische Implikationen der Vergleichs- und Bewertungsforschung, etwa mit Blick auf die historische Ausdifferenzierung von Feldern.
How do regularly repeated practices of comparing emerge, and what are their consequences? The article discusses this question conceptually and empirically by tracing the history of rankings of artists and universities. The conceptual analysis draws attention to the performative dimension of comparison (the “how” of comparing) and suggests that regularly repeated acts of comparing (serial comparisons) can determine temporal differences (temporal comparisons) and spur the development of novel interpretations of these differences (temporalized comparisons). The historical analysis shows how these temporal dimensions of comparing have been mutually enabling and stabilizing in the history of art rankings and university rankings. We conclude by arguing that focusing on patterns of repetition and regularity not only allows for a new approach to the analysis of modern practices of comparing and valuation, but it also sheds light on general problems of social theory, such as the historical formation of fields.